Innovationen querfeldein:
Die Evangelische Landjugendakademie Altenkirchen gestaltet ländliche Räume von morgen
Im bundesweiten Innovationswettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ 2014 ist die Evangelische Landjugendakademie Altenkirchen (Rheinland-Pfalz) für ihr Pädagogikkonzept „Lebendiges Lernen vom Land“ am 08. Dezember als einer von 100 Preisträgern geehrt worden. Zum Thema „Innovationen querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht“ liefert das Projekt in der Kategorie Bildung eine Antwort auf die Frage, wie junge Menschen für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum begeistert werden können.
Der Landwirtschaft fehlt das Verständnis der Bevölkerung. Immer weniger Menschen können die Arbeit der Landwirtschaft wertschätzen. Hier setzt das Projekt der Evangelischen Landjugendakademie im rheinland-pfälzischen Altenkirchen an:
Es bildet Landwirtinnen und Landwirte in der Bauernhofpädagogik aus und unterstützt diese dabei, gemeinsam mit Schulen und Kirchengemeinden Bildungsangebote zu entwickeln.
Das Ziel: Kindern und Jugendlichen praktische Einblicke in die landwirtschaftliche Arbeit zu ermöglichen. Damit fördert die Initiative bei jungen Menschen das Bewusstsein für die Bedeutung der Landwirtschaft und weckt manchmal sogar Interesse an Agrarberufen.
Die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank zeichnen im Rahmen des Wettbewerbs gemeinsam Ideen und Projekte aus, die einen positiven Beitrag zur Gestaltung der ländlichen Räume und Regionen liefern und sie fit für die Zukunft machen. Christoph Held, Marktgebietsleiter Firmenkunden der Deutschen Bank Siegerland/Hochsauerland, überreichte der Direktorin Anke Kreutz die Auszeichnung als „Ausgezeichneter Ort“ und betonte: „Sie zeigen uns, dass Innovationen mehr sind als technologische Neuerungen. In ländlichen Räumen gestalten wir Zukunft vor allem auch mit sozialen Innovationen – zum Wohl der Menschen einer ganzen Region.“
„Der Einfallsreichtum und die Leidenschaft der Menschen, mit denen sie Zukunft in unserem und für unser Land gestalten, verdienen eine Bühne, auf der sie wahrgenommen werden“, begründete Christoph Helddas langjährige Engagement der Deutschen Bank im Wettbewerb. Aus 1.000 Bewerbungen wählte die Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern gemeinsam mit einem sechsköpfigen Fachbeirat die Evangelische Landjugendakademie Altenkirchen als Preisträger aus.
Teil des Projektes „Lebendiges Lernen vom Land“ sind in der Evangelischen Landjugendakademie auch die Kurse zur Schöpfungsverantwortung für Jugend- und Gemeindegruppen. Darüber hinaus ist das Haus Träger von 21 Stellen im Freiwilligen Ökologischen Jahr. Tiana Urbanek macht ihr FÖJ auf dem Schul- und Seminarbauernhof Gut Hohenberg in der Südpfalz. Dort können Schulklassen für 3 – 5 Tage am Leben auf dem Bauernhof teilnehmen. Für Tiana ist in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen auf dem Hof immer wieder überraschend, was in einer solchen Woche alles an Eindrücken aus der Landwirtschaft bei den Klassen hängen bleibt. Die Jugendlichen gehen mit einem ganz anderen Bild von Landwirtschaft nach der Woche vom Hof.
Vera Lub vom Biohof Hachenburg treibt am liebsten die Mastbullen von einer Weide zur anderen. Sie ist fasziniert von der Vielfältigkeit der Arbeit auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Hannah Scheit möchte später einmal Tiermedizin studieren und dann in eine Großtierpraxis einsteigen. Das FÖJ auf dem Biolandhof Lang in der Südpfalz ist für sie eine Möglichkeit, diese Berufswahl für sich zu überprüfen. Bisher ist sie von der Arbeit mit den Rindern und Kühen begeistert. Alle drei FÖJlerinnen betonen, dass sie inzwischen eine deutlich höhere Achtung vor dem Beruf Landwirt bzw. der Landwirtin gewonnen haben.
Mit einem saisonalen Essen aus der hauseigenen Küche ging die Preisverleihung zu Ende.
Bilder: Land der Ideen