Poetry Slam ist eine moderne Ausdrucksform, die einer jungen Generation die Möglichkeit bietet, gesellschaftspolitische Debatten zu begleiten. Ob direkt, spaßig, aggressiv, gefühlvoll, provokativ oder euphorisch – im Slam gibt es keine kreativen Grenzen!
Teil der Grundidee des Poetry Slams ist es, die Texte nicht nur zu lesen, sondern zu performen, also beispielsweise zu schreien oder zu flüstern. Generell sollte den Texten das Leben eingehaucht werden, das ihnen bei traditionellen Lesungen manchmal fehlt. Dabei muss der Gesamteindruck stimmig sein, sprich Text und Performance sollten zueinander passen. Inhaltlich wie auch formal gibt es keinerlei Vorgaben. Auf Slambühnen finden sich deshalb fast alle Formen moderner Literatur und Sprachkunst, von klassischer oder moderner Lyrik über Kabarett, Comedy bis zu Prosa.
Die Jugendlichen, die am Workshop in der Evangelischen Landjugendakademie unter Leitung von Felix Römer teilnahmen, wählten ihr ganz eigenes Stilmittel zur Performance: Breakdance und klassische Tanzchoreografien.
Drei Tage wurden mit großem Engagement und viel Spaß kurze Texte und Gedichte geschrieben. Felix Römer schaffte es immer wieder, die Jugendlichen mit kreativen Methoden und Stand-Up-Impro auf das Schreiben von Texten zu fokussieren. Anschließend wurde in Kleingruppen Textkritik geübt, wobei die Jugendlichen ein großes Repertoire an Methoden kennenlernten um gemeinsam konstruktiv und sachlich ein Feedback zu formulieren. Somit fehlte nur noch die Performance, die sie unter Anleitung ihrer ehrenamtlichen Coaches und Betreuer_innen Alina und Sascha in den Abendstunden probten.
Den Abschluss des Workshops bildete dann ein öffentlicher Poetry-Slam mit ausgewählten Texten am Sonntagvormittag in der Evangelischen Landjugendakademie. Dabei konnte insbesondere Michael, 8 Jahre, das Publikum begeistern: Er berichtete in seinem Text vom coolsten und selbstbewussten Jungen aus Köln, der wahnsinnig gut tanzen kann und sich immer freut, wenn er viel Zeit mit seinen Freunden und der Familie verbringen kann. Unter großem Beifall löste er zum Ende seiner Performance das Rätsel um die Identität des Jungen aus seiner Geschichte, denn er hatte einfach über sich selbst gedichtet.
Eine Auswahl der Texte und Gedichte wird nach Abschluss des Projekts im Rahmen des Bundesprogramms „Kultur macht stark!“ auf der Website der Evangelischen Landjugendakademie (ww.lja.de) veröffentlicht.
Bild: LJA/privat