Verbraucheraufklärung und ökologischer Land- und Gartenbau sind in diesem Jahr inhaltliche Schwerpunkte im Referat nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume. Die Brücke zwischen beiden schlägt das neue Konzept der solidarischen Landwirtschaft. Dabei arbeiten ProduzentInnen und KonsumentInnen sehr eng zusammen, teilen die Erträge und das Risiko.
Die niedrigste Schwelle der Beteiligung liegt bei den Gemüse-Kisten-Abonnements in der direkten Vermarktung. Hierdurch hat der landwirtschaftliche Betrieb eine mittelfristige Absatzsicherheit, auf die er sich verlassen kann. Ein weiterer Schritt der finanziellen Beteiligung sind die sogenannten Regionalwert AGs. Hier erwerben die Aktionäre, die zugleich Konsumentinnen und Konsumenten sind, Vermögensanteile und eine Geschäftsführung organisiert die Produktion. Das Risiko liegt also vollständig bei den AnteilseignerInnen.
Solidarische Landwirtschaft bedeutet nun, dass man einen Anteil an der zu erwartenden Ernte erwirbt bzw. die regelmäßige Verpflichtung eingeht, einen Teil der Ernte zu kaufen. Der Transport vom Hof in die städtischen Depots und die Lagerung und Verteilung der Waren liegt dann meist bei der solawi. Dieser Arbeitseinsatz ist ehrenamtlich.
Dadurch gewinnen die Kundinnen und Kunden Einfluss auf die Gemüse –und Getreidearten, die angebaut werden. Es erfolgt eine enge Abstimmung über Umfang und Art der jeweils anzubauenden Sorten. Teilweise übernehmen die KonsumentInnen auch ein Feldstück und bewirtschaften dieses von der Aussaat bis zur Ernte. Charakteristisch für solawi ist, neben der direkten Vermarktung, der Arbeitseinsatz auf dem Hof. Momentan sind über 100 Höfe im Netzwerk www.solidarische-landwirtschaft.org registriert.
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