„Heimat entsteht nicht durch Abgrenzung, sondern durch Verbundenheit, durch Anteilnahme und durch Mitwirkung.“ Ein interkulturelles Theaterprojekt setzte unter diesem Motto erste Akzente in ländlichen Räumen.
Vom 11. bis 18. August 2013 kamen Jugendliche aus Thüringen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in der Evangelischen Landjugendakademie Altenkirchen zusammen, um in einem einwöchigem Workshop mit sechs professionellen Künstlern ihre Gedanken zum Thema künstlerisch umzusetzen. Dabei hatten sie die Möglichkeit ganz individuell ihre Ideen mit unterschiedlichen kreativen Zugängen wie Audio, Installation oder Schauspiel zu erfahren.
Ziel des Projekts war es, dass sich junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund über Themen wie Integration, Migration, Inklusion, Europa und die Globalisierung ihres Lebensraumes auseinandersetzen.
Das Besondere an dem Projekt „Grüße aus der Heimat“ war die gezielte Motivation von Jugendlichen, die in ländlichen Regionen und somit in kleineren sozialen Räumen leben und sehr individuelle Vorstellungen zum Thema „Heimat“ mitbrachten. In diesen Sozialräumen gestaltet sich eine multikulturelle Gesellschaft anders als im urbanen Umfeld einer Großstadt. Das Spannungsfeld zwischen einer globalisierten und vernetzten Welt und dem individuellen Leben in strukturschwachen Regionen auszuloten, begleitete die Jugendlichen auch in den Gesprächen außerhalb des kreativen Prozesses.
Die Ergebnisse der Workshops wurden am Wochenende des 16. und 17. August im Rahmen des Asphaltvisionen-Festivals vor großem Publikum und einem Fernsehteam des Südwestrundfunks präsentiert. Die Jugendlichen ergriffen die Möglichkeit ihre persönlichen Sichtweisen und Geschichten zum Thema auf die große Bühne zu bringen
und erhielten viel Beifall von den Zuschauern. Vor der Kulisse eines pulsierenden Erdkernes wurden selbst geschriebene Songs performt und kleine Theaterszenen inszeniert. Der Kontrast zwischen lockeren Pop-Beats und den traurigen Erlebnissen junger Flüchtlinge auf ihrem Weg durch Europa, bewegte die Zuhörerinnen und Zuhörer sich ihre eigenen Gedanken zum Thema „Heimat“ zu machen.
Die Jugendlichen fuhren mit vielen positiven Eindrücken und Ideen zurück in Ihre „Heimat“-Dörfer und das Projektteam freut sich auf viele kleine Inszenierungen und Rückmeldungen aus den verschiedenen Regionen. Dafür haben sich die Jugendlichen ein virtuelles Forum über die Homepage des Projektes geschaffen, in dem sie sich auch in den folgenden Monaten austauschen und ihre Ideen dokumentieren können.
Bilder: Tobias Rosin